Ein Welpe kommt ins Haus.
Das neue Familienmitglied muss nach seiner Ankunft erst einmal Zeit bekommen, sich an seine neue Familie und Umgebung zu gewöhnen. Liebevolle Beschäftigung mit Ihrem Welpen fördert eine enge vertrauensvolle Bindung. Wenn Sie mögen, nehmen Sie das Hundebaby ruhig die ersten vier Wochen mit in Ihr Bett, das stärkt die Bindung an Sie. Danach sollten Sie ihm aber deutlich klarmachen, dass es Ihre Schlafstelle ist, sonst wird es schnell zu eng für alle. Der Hund lernt sehr schnell, dass mit dem Übergang in die Junghundephase, ab der 16 Woche, dieses Privileg ihm nicht mehr zusteht, und Sie beim Schlafen auf Ihre Individualdistanz bestehen. Sie können natürlich auch von Anfang an, den Welpen seinen zukünftigen Schlafplatz zuweisen. Die ganze Familie sollte sich vor Ankunft des neuen Hundes darüber einigen, was im Haus und Garten dem Hund erlaubt ist, und was er nicht darf. An diese „Hausregeln“ sollen sich dann auch alle halten. Es ist nicht gut, wenn der Welpe von den Kindern mit aufs Sofa genommen wird, wenn der erwachsene Hund das nicht mehr darf. Die Gewöhnung an die Hausregeln beginnt mit dem ersten Tag im neuen Heim. Überhaupt müssen Sie sich darüber im klaren sein das Ihre Erziehung in dem Moment anfängt, wenn Sie den Welpen übernehmen. Sie haben ab diesem Moment eine große Verantwortung übernomen.
Prof. Hassenstein hat eine einfache Formel entwickelt, welche die Entstehung des Charakters des Hundes umschreibt: Charakter = Erbgut x Umwelt
Ayla mit 16 Wochen und ihr Bullmastiff Freund „Zerbi“ Ayla mit Ridgeback im Welpenkurs 2004, DVD BF
Welpen werden nicht mit einem funktionierenden Sozialverhalten geboren – sie werden lediglich mit den Anlagen geboren, dieses Verhalten zu erlernen. Das setzt voraus, dass man ihnen diese Lernerfahrung auch ermöglicht. In der Prägephase, von der vierten bis siebten Woche, entwickeln sich die Sinnesleistungen. In dieser Phase dominiert die Neugier und der Entdeckergeist. Die motorischen Fähigkeiten und soziale Interaktionen nehmen schlagartig zu. Hundewelpen zeigen erstmals aggressive Verhaltensweisen. Es ist wichtig seinen Welpen von einem Züchter zu holen, der sich in dieser sensiblen Zeit die Mühe gemacht hat, seine Welpen an Menschen, Kinder und an die Geräusche und Objekte unserer technisierten Welt gewöhnt hat. Ein Umweltsicherer Hund ist nicht gestresst und reagiert daher auch nicht unnötig abwehrbereit. Nach dieser wichtigen Prägezeit kommt die Sozialisierungsphase von der achten bis zwölften Woche. Um die 11 Woche herum kommt es zu einer "ersten" Phase der Unsicherheit. Unternehmen sie in dieser kurzen Zeit nicht zu viel mit Ihrem neuen Hund, er kann schnell überfordert sein. Ab jetzt liegt die optimale Entwicklung Ihres Hundes in Ihren Händen.
Sirin auf wackeligem Untergrund, Welpenkurs HSV Kiebitzreihe 2010
In dieser Phase wird von Ihrem Welpen das Referenzsystem aufgebaut, das bei allen späteren Entscheidungen in seinem Leben als Vergleichsmaßstab dienen wird. Soziale Gesten, wie Drohgebärden oder Signale der Unterwerfung, sind dem Hund angeboren. Das Erkennen solcher Gesten bei anderen, und die adäquate Reaktion darauf, muss er aber erst lernen. Alle Lebewesen, denen der Welpe in dieser Zeit begegnet, werden als Artgenossen erkannt bzw. als befreundete Spezies eingeordnet. Gleichzeitig findet ein vergleichbarer Lernprozess in Bezug auf unbelebte Umweltreize statt. Alles, was der Welpe in dieser Phase kennen lernt, wird von ihm als ungefährlich eingestuft. Alles, was er jetzt nicht kennen lernt, kann bei späterer Konfrontation zu Konflikten führen.
Ayla 2004 in der Welpenspielgruppe „Hundeleben“ Bad Bramstedt, DVD BF
In ihren Auseinandersetzungen mit den Wurfgeschwistern lernen Welpen, dass Angst und Aggression alleine keine guten Werkzeuge im Umgang mit Artgenossen sind. Sie lernen im Spiel miteinander und mit den erwachsenen Rudelmitgliedern, wie Unterwerfungs- und Dominanzgesten eingesetzt werden können, um Angst und Aggression im sozialen Kontext weitestgehend überflüssig zu machen. Unsere Haushunde sehen alle anders aus, verhalten sich unterschiedlich, spielen anders. Daher ist der Besuch von gut geführten Welpenspielstunden wichtig. Da kann Ihr Hund auch lernen, dass eine gekräuselte Schnauzenpartie wie zum Beispiel bei einem Boxer keine Drohgebärde darstellt, sondern zu seinem normalen aussehen gehört. Der Rhodesien Ridgeback immer aufgestellte Rückenhaare hat, auch wenn er nicht aggressiv gestimmt ist, oder von einem Bobtail, wegen der vielen Haare, fast gar nichts zu erkennen ist. Gehen Sie an Orte, wo Ihr Welpe viele andere soziale Hunde treffen kann.
Ayla mit ihrer Schwester Buddha am „kommunizieren lernen“, 2004
In der Rangordnungsphase von der 13. bis 16. Woche übt der Welpe sich in der Beißhemmung, die nicht angeboren ist, sondern erlernt und eingeübt werden muss. Kommunikationsprobleme, Missverständnisse und falsch Erziehung sind die Ursachen für fast alle Schwierigkeiten im Umgang mit unserem Hund.
Verschiedene Gegenstände und Bodenbeschaffenheit, Sirin erkundet neugirig ihre Umwelt, Welpenkurs HSV Kiebitzreihe 2010
Ab der 16. Woche sollte man seinen Hund nicht mehr als Welpen bezeichnen, er ist dann ein Jung-Hund. Noch eine Anmerkung zum oft falsch verstandenem „Welpenschutz“: er besteht bei Wölfen nur innerhalb einer Familie/eines Rudels Er kommt dadurch zustande, dass zum einen alle Wölfe eines Rudels miteinander verwandt sind und die eigene Verwandtschaft sich nicht tötet (mit Ausnahmen) und zum Anderen aber auch dadurch, dass Welpen schnell die entsprechenden Gesten der Unterwerfung lernen um sie im Krisenfall anzuwenden, um nicht gebissen zu werden. Hunde die sich treffen, sind in der Regel nicht miteinander verwandt. Es ist also völlig normal, wenn hier ein Welpe auch einmal angeknurrt oder gar nach ihm geschnappt oder er zu Boden gedrückt wird. Ein gut sozialisierter Welpe zeigt dann die entsprechenden Unterwerfungsgesten oder zusätzlich eine Distanzwahrung und ein gut sozialisierter älterer Hund versteht das und es wird keiner verletzt. Es gibt keinen allgemein gültigen Welpenschutz!
Noch eine kleine Anmerkung zu dem Thema Unterwerfung. Das ist nicht gleichzusetzen mit dem Hund der auf den Rücken lieget: ein Hund hat sich noch nicht unbedingt unterworfen, nur weil er auf den Rücken gelegt wurde. Erst wenn er aufhört sich zu wehren, ist es eine vollständige Unterwerfung, d.h. der darüber Stehende ist nicht gleich Verhaltensgestört, nur weil er oben steht und vorher auch nicht nachlässt.
Während des Zahnwechsels, zwischen dem 3 bis 7 Monat, machen manche Hunde noch eine Phase der Unsicherheit durch.
In der "zweiten" sensieblen Phase, während der Pubertät des Hundes( die ist nätürlich bei einem Spätentwickler wie den Herdenschutzhunden später als bei schneller Erwachsen werdenden Hunden, zB: bei Hündinnen während der ersten Läufigkeit, wegen der hormonellen Umstellung) reagiert der Hund manchmal unsicher auf neue Ausenreize. Daher sollte man in dieser Phase nichts ungewöhnliches unternehmen, wie zB: auf Ausstellungen gehen.
In der Pubertäts-Phase, setzt eine hormonell bedingte Verhaltensveränderung ein. Sozial expansives Verhalten gegenüber Hunden und Menschen tritt verstärkt auf, d.h. der Hund sucht seine Soziale Position in der Gruppe zu überprüfen, und wenn möglich zu verbessern.
Die soziale Reife ist erst mit drei Jahren erreicht. Jetzt ist das Wesen und Verhalten des Hundes gefestigt. Er ist Körperlich voll ausgereift.
Übungen, die sie mit ihrem Welpen und Jung-Hund machen können:
Das Einüben und fördern der Frustrationstoleranz ist sehr ratsam. Dazu gehören Übungen an der Leine: an lockerer Leine ruhig neben einem warten, während man sich zum Beispiel unterhält. Ab und zu durchsetzen, dass der Hund nicht zu anderen Hunden läuft, auch wenn er das jetzt gerne tun möchte. Dabei muss er lernen, sich ruhig zu verhalten. Wenn er ruhig und gelassen gewartet hat, schicken Sie ihn zum Spielen zu den anderen Hunden.
Sirin muß diese Grenze respektieren lernen, 2010
Das Einschränken seiner Bewegungsfreiheit durch Übungen wie: anbinden an einem Baum und er muss ein kleines Weilchen ruhig dort bleiben, bevor man ihn wieder beachtet und abholt. Auch das Platzkommando ist eine Bewegungseinschränkung. Das Verweilen im Auto oder in einem anderen Raum sollte ebenso geübt werden. Das hilft nicht nur beim einüben des Alleine bleibens.
Informationen und Übungen finden sie im Kapitel: Ausbildung: Allein sein
Sondern es fördert das akzeptieren von Grenzen. Diese Grenze darf nicht überwunden werden, das übt man besser mit dem Jungen Hund, befor der erwachsene Hund über den Gartenzaun springt. Man kann den Jungen Hund auch mal von Zeit zu Zeit, das Betreten bestimmter Räume verbieten, in die er sonst darf.
Nun fragen Sie sich bestimmt, warum Sie Ihren Jung-Hund so „frustrieren“ sollen. Die Antwort lautet: Frustration erzeugt Aggression. Ein Hund der nicht gelernt hat auch mal Frustrationen zu erdulden, reagiert als Erwachsener extrem negativ darauf. Das machen wir ohne darüber nachzudenken mit unseren Kindern auch. Sie lernen in der Schule 45 Minuten still zu sitzen, welch ein Frust! Ein Lebewesen das in seiner Jugendzeit immer alles erreicht, was es möchte, wächst zu einem Wesen ohne Frustrationstoleranz heran. Später folgen dann enttäuschte Erwartungen, daraus folgende Frustration führt zu Aggression, wenn der Umgang mit diesem starken Gefühl nicht geübt wird. Wichtig bei diesen Übungen ist, dass der Hund lernt, sich Ihren Wünschen zu fügen und das er erst dann aus dieser langweiligen Position heraus kommt, wenn er sich still und ruhig verhält. Frustration verkraften zu können gehört zur Lebenstauglichkeit jeder sozial organisierten Lebensform. Es kann auch frustrierend seien, nicht jedem Bewegungsreiz (wie auf den Fotos in diesem Fall, spielende, laufende Kinder) gleich nachstürmen zu können.
Welpenkurs HSV Kiebitzreihe 2005
Gehen Sie also schon mit Ihrem Welpen an Jogger pfaden spazieren, Reitwege entlang, auf Fahrradwegen, Kinderspielplätze, Deichspaziergang mit Schafen usw. und unterbrechen Sie jedes Anstarren, Anspringen, Nachjaulen, Anbellen und Hinterherlaufen. Natürlich angeleint! Erst an kurzer Leine und wenn das gut klappt, dann an der 10 Meter Schleppleine (dabei empfiehlt sich das tragen eines Brustgeschirrs).
Denken Sie auch immer an das bei Hunden nun mal angeborene Jagdverhalten!
Informationen und Übungen finden sie im Kapitel: Ausbildung: Jagdverhalten
Üben Sie das nichtanspringen mit Ihrem Welpen. Sie können sich natürlich anspringen lassen, wenn Sie das möchten. Ein so großer Hund muss aber lernen, andere Menschen und vor allem Kinder nicht anzuspringen oder anzurempeln. Gerade junge Hunde tun das natürlich aus Freude und Übermut. Sie können nicht verstehen, dass sie dadurch andere gefährden. Das Verhalten hat seinen Ursprung in dem Verlangen, den anderen zur Begrüßung die Lefzen zu lecken. Da wir nun mal Aufrecht gehen und unsere Lippen daher nur durch springen zu erreichen sind, versuchen es die jungen Hunde eben so. Zusätzlich möchte der Hund durch Anspringen unsere Aufmerksamkeit erringen. Also dürfen wir ihm keine Aufmerksamkeit schenken, wenn er springt. Das bedeutet ihn nicht anzusehen, anzusprechen und nicht anzufassen. Ignorieren Sie ihn, schauen Sie weg oder drehen Sie sich um. Hat der Hund durch anspringen keinen Erfolg, wird er es nach einer Weile meistens lassen. Bei sehr hartnäckigem anspringen kann es nötig sein, den Hund wegzuschubsen, ohne Blickkontakt! Bleibt der Hund vor Ihnen stehen, können Sie sich herunter beugen oder in die Knie gehen und ihn ausgiebig Loben. Was machen Sie jetzt mit den Leuten, die Ihr Welpe anspringt, die nicht wissen, wie sie sich optimal verhalten sollten? Nun da Sie Wissen, dass junge Hunde das gerne tun, sollten Sie rechtzeitig anleinen und mit dem angeleinten Welpen dort hingehen und das nicht anspringen üben. Erklären Sie den Leuten, dass der „ach sooo niedliche Welpe“ später auf Ihren Schultern steht, wenn er ausgewachsen ist. Erst an kurzer Leine üben, dann auch an langer.
Auch das Laufen an lockerer Leine gehört zu den wichtigen Übungen, gerade bei einem so großen und schweren Hund. Es empfiehlt sich in der Welpenzeit die Leinenführigkeit zu üben, ansonsten kann man den Welpen da wo er sich nicht selbst gefährden kann noch viel Freilaufen lassen. Er traut sich meistens noch nicht wirklich, völlig alleine etwas zu unternehmen. Gehen sie weg, folgt er meistens nach. Das kann sich ab der Junghundezeit langsam ändern. Es wird nötig öfters mal Leinenspaziergänge zu unternehmen, bis sich der Hund daran gewöhnt hat, locker mit zu laufen und mehr auf seinen Besitzer zu achten. Auch sollte sein Expansionsdrang jetzt nicht noch gefördert werden.
Lesen Sie dazu bitte im Kapitel: Ausbildung: Leinenführigkeit.
Üben Sie auch die Situation des Ableinens. Sie leinen ab und der Hund ist weg. Damit verschenken Sie eine weitere Möglichkeit, den Hund zu verunselbständigen! Tun Sie so als würden Sie ableinen, lassen Sie den Schnapper ein Klick Geräusch machen und die Leine locker durchhängen. Stürmt Ihr Welpe loß, läuft er in die Leine und Sie holen ihn zurück. Machen Sie das so lange, bis der Welpe nach dem Klick-Geräusch nicht losrennt. Nun leinen Sie ihn wirklich ab, der Welpe wartet und Sie schicken ihn los!
Die "Tierarzt-Übungen" muß der Hund erdulden lernen. Es darf aber auch mal Spaß machen.
Tarak beim "Rum Rum", 2009
Beim Welpen empfiehlt sich das spielerische einüben der medizinischen Untersuchung. Ohren- Zahnkontrolle und Zähneputzen, Krallen schneiden, auf den Rücken drehen um z.B. eine Zecke zu entfernen usw.
Tipps dazu finden sie im Kapitel: Ausbildung: Zähne
Kontrolle der Augen, Sirin 2010
Kontrolle der Ohren, Sirin 2010
Der Jung-Hund sollte allerdings lernen, dass diese Pflegemaßnahmen nicht nur durchgeführt werden wenn er dazu Lust hat, sondern wann, wo und solange wie Sie es wollen. Das ist auch eine Frustration, er wird in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und das auf den Rücken drehen mögen grade viele Herdenschutzhunde nicht! Das sind, für spätere hoffentlich nie auftretende Notfälle(z.B. starke Blutung die einen Druckverband erfordern), wichtige Übungen. Dabei hält man den Hund in der Position fest, die man grade üben möchte, ohne ihn anzustarren! Sie sollen ihn ja nicht bedrohen oder unterdrücken, sondern nur einschränken. Er darf erst wieder aufstehen, wenn er nicht mehr zappelt, schreit, schnappt, beißt, knurrt oder angespannt ist.
Ayla 14 Wochen alt, Welpenkurs „Hundeleben“ Bad Bramstedt 2004, DVD BF
Übrigens kann man bei guten Mutterhündinnen beobachten, dass sie genau auf die gleiche Weise mit ihren Welpen verfahren. Bei ihr lernen die Welpen sich hinzulegen oder auf den Rücken zu drehen, damit sie ihre Welpen sauberlecken kann. Aufstehen lässt sie die kleinen oft erst, wenn sie fertig ist und nicht wenn diese das möchten.
Sirin lernt gerade mit leckerem Futter mein Kommando "Rum Rum"
Jetzt kann ich sie Untersuchen, Sirin 2010
Damit der Welpe nicht irgendwelchen Unrat oder sogar Gift auf dem Spaziergang frisst, folgen nun ein paar Futterübungen:
Sie halten in Ihrer geschlossenen Hand ein leckeres Stück Futter etwa auf Nasenhöhe mit dem Welpen. Sagen Sie einmal „Nein“, wenn er versucht das Futter aus Ihrer geschlossenen Hand zu nehmen. Nun warten Sie ab bis er aufgibt, dann öffnen Sie die Hand und reichen ihm das Futter zum Beispiel mit dem Wort „Nimm’s“. Haben Sie diese Übung schon an ein paar Tagen kurz geübt und Sie haben gesehen, das Ihr Welpe schon verstanden hat die Futtergabe nicht erzwingen zu können, beginnen sie mit der Nächsten Übung, etwa wenn Ihr Hund 16 Wochen alt ist. Nehmen Sie eine Trockenpansenstange (lang genug, dass Sie sie gut festhalten können und fest genug, dass der Jung-Hund keine Stücke abbeißen kann). Halten Sie diese wieder in Reichweite des Junghundes, nähert er sich, sagen Sie einmal „Nein“, sollte er nun nicht zurückweichen oder Abstand halten, schubsen Sie ihn kurz beiseite. Nehmen Sie nicht den Pansen weg. Der Hund soll lernen sich von dem Futter zu entfernen. Hat er es richtig gemacht, geben Sie ihm die Pansenstange, er darf sie als Belohnung auffressen. Bei dieser Übung lernt der Hund was Ihr Wort: Nein bedeutet, und er lernt ihre Körpersprache richtig zu deuten.
Weiterführende Übungen finden sie im Kapitel: Ausbildung: Futteraggression
Beißhemmung und insbesondere im Zusammenhang mit Kindern
Wie schon erwähnt, müssen Welpen die Beishemmung erst lernen. Das heist, er lernt wie fest man welchen Hund oder Menschen mit dem Maul packen darf, ohne dass das Konsequenzen hat. Der Welpe hat nur sein Maul um etwas festzuhalten, deswegen sollte man zwischen einem zu festem Zupacken und einem Beißenwollen unterscheiden. Wenn er Sie zu fest packt, können Sie in sehr hoher Tonlage Aua sagen, lässt er nicht nach, stehen Sie auf und das Spiel ist vorbei. Folgt er nach, um wieder zuzupacken, können Sie ein leises bedrohliches „Nein“ sagen. Lässt er nicht nach, drücken Sie ihn auf den Boden, oder machen sie einen Schnauzgriff.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Kapitel: Kangal und Kinder
Das Gleiche gilt natürlich für das Zerren an Objekten. Niemals dem Welpen ein Diebesgut aus dem Maul zerren. Zug erzeugt immer Gegenzug und der Welpe findet es ganz toll, dass Sie ein Zerrspiel mit ihm machen. Nehmen Sie es ihm einfach ab. Lässt er nicht los, können Sie ihm mit der freien Hand in die Flanke kneifen.