2006 in der Umgebung von Samsun, Türkei
Bei einem Unfall kann Ihr Hund schnell zu einem für Sie lebensgefährlichen Geschoss werden. Schon bei einem Aufprall mit 50 km/h kann im Pkw das dreißigfache des Eigengewichts auf einen Körper wirken. Ein 20 kg wiegender Hund entwickelt bei einem Unfall die Durchschlagskraft von einer halben Tonne (ca. 600 kg)! Dabei wird nicht nur das Leben und die Gesundheit des Tieres riskiert, sondern auch das aller anderen Insassen. Das kann von einfachen Prellungen und Knochenbrüchen, über Querschnittslähmung bis zum Tod führen. Bedenken Sie das Gewicht, das Ihr ausgewachsener Kangal haben wird! Darum sollten Sie sich rechtzeitig darüber Gedanken machen, wie und wo Sie Ihren Hund transportieren wollen.
Laut Deutschem Gesetz (StVO, §23) ist Ihr Hund im Auto eine Sache, die so gesichert werden muss, dass von ihr keine Gefahr ausgehen kann. Ein ungesicherter Hund im Auto gilt als Verkehrsverstoß. Die Versicherung kann Ihnen bei einem Unfall große Schwierigkeiten machen, wenn der Verdacht besteht, dass Sie durch einen im Auto herum springenden Hund abgelenkt wurden.
Haben Sie einen Personenwagen, wird der Hund meistens auf der Rückbank transportiert. Da es dort aber von den Autoherstellern keine vernünftigen Sicherungsmaßnahmen gibt, müssen Sie sich selbst etwas Entsprechendes kaufen. Da gibt es zum einen Hundesicherheitsgurte. Bei diesen müssen Sie unbedingt darauf achten, dass sie TÜV-geprüft sind. Leider befinden sich diverse Produkte auf dem Markt, die den Namen Hundesicherheitsgurt nicht verdienen. Allerdings birgt auch der beste Sicherheitsgurt ein Verletzungsrisiko für Sie und Ihren Hund (ADAC Test 2008). Bei der Größe des Kangals ist ein Hund, mit oder ohne Sicherheitsgurt, auf der Rückbank eines normalen PKW nicht gut aufgehoben.
Sie brauchen für einen solchen Hund einen Kombi, Geländewagen, Bus oder Van.
Es gibt Trennnetze. Dabei gilt leider auch, dass viele auf dem Markt sind, bei denen der Hund wie ein Wurfgeschoss durch fliegt, also informieren Sie sich, ob dieses Netz und vor allem die dazu passende Verankerung auch für das beschleunigte Gewicht Ihres Hundes ausreicht.
Man kann Trenngitter einbauen lassen. Die Gitter, die mit Druckstabsystem zwischen Dachhimmel und Boden befestigt werden, können Sie vergessen, da sie einer starken Belastung meistens nicht standhalten. Verwenden Sie Systeme, die am Autorahmen fest verschraubt werden. Stahl ist natürlich stabiler als Aluminium. Hier gibt es noch zwei Wahlmöglichkeiten, zum einen Stangen und zum anderen Gitter. Bei den Stangen kann es bei Unfällen leider vorkommen, dass die Beine des Hundes beim Aufprall bis in den Vorderraum vordringen und so Verletzungen verursachen. Es gibt auch eine Kombination aus Stahlrahmen und Gurtnetz.
Sirin gesichert im Auto, 2010
Am sichersten ist der Transport des Hundes in einem Hunde-Transport-Käfig oder einer Hunde-Box im Heckraum, sofern diese fest im Auto gesichert werden kann. Sie sollten den Anforderungen des Tierschutzgesetzes Rechnung tragen, d.h. groß genug sein für Ihren Hund. Der Hund muss darin sowohl stehen, sitzen, als auch liegen können. Diese Transportboxen gibt es für verschiedene Fahrzeugmodelle.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel: Ausbildung: Transportbox
Sie können sich natürlich auch für den Erwerb eines entsprechenden Hunde-Anhängers entscheiden, der wird dann natürlich auch groß ausfallen.
Van-Heckgitter von Firma Kleinmetall, Foto 2009
Auch Heckgitter können sehr praktisch sein, vor allem im Sommer.
Autos heizen sich bei Sonneneinstrahlung schnell auf, ab ca. 20°C Außentemperatur können schon nach ein paar Minuten im geschlossenem Auto zu viel sein. Der Hund befindet sich dann schnell in einer lebensbedrohlichen Situation, da Hunde nicht schwitzen können. Die Wärmeregulierung erfolgt über das Hecheln und bei Temperaturen von 50°C im Auto Innenraum kann das tödliche Folgen haben, selbst wenn der Hund ausreichend Trinkwasser hat.
Noch eine wichtige Empfehlung zur Sicherheit Ihres Hundes:
Gewöhnen Sie Ihren Welpen schon jetzt daran nicht einfach aus dem Auto zu springen wenn sie die Tür oder Heckklappe öffnen, ohne dass er ein Kommando dazu erhalten hat. So können Sie auch später verhindern, dass Ihr Hund unkontrolliert auf die Straße läuft, und sich und andere gefährdet. Am sichersten ist es natürlich den Hund anzugewöhnen, ihn erst anzuleinen bevor er auf ein Kommando aussteigen darf.
Für einen Herdenschutzhund ist ein Auto so etwas wie ein mitfahrendes Revier. Sie müssen nicht überrascht sein, sollte er das Auto und die nähere Umgebung mit bewachen. Daraus ergibt sich auch, dass der Hund im Auto entsprechend gesichert seien sollte. Nicht alle Autoscheiben sind so stabil eingebaut, dass sie den erheblichen Kraftanstrengungen eines schwergewichtigen Hundes gewachsen sind! Im Zweifelsfall erkundigen Sie sich beim Hersteller oder nutzen Sie einen Transportkäfig.
Haben Sie einen Hund der das Auto nur gegen andere Hunde verteidigt, also bei jedem Hund den er vom Innenraum aus sieht während der Fahrt anbellt, sollten Sie sich überlegen, dass das auch dazu führen kann, dass er ebenso auf dem Spaziergang dann auch jeden Hund anbellt. Deswegen kann es nötig sein, ihm dieses Verhalten nicht nur auf dem Spaziergang, sondern eben auch im Auto zu verbieten. Es gibt natürlich auch Hundeboxen, bei denen der Hund nicht nach draußen sehen kann. Das ist dann nötig, wenn Sie einen Hund haben, der sich während der Fahrt in unerwünschte Verhaltensweisen hineinsteigert.