Der Kopfhalfter
Wozu ist er gut und wie trägt es der Hund ein?
Der Kopfhalfter funktioniert wie der Kopfhalfter beim Pferd. Habe ich den Kopf des Tieres unter Kontrolle, kann das ganze Tier nicht weg. Das ist natürlich nicht nur bei sehr schwergewichtigen Pferden wichtig, sondern kann bei großen Hunden auch sehr sinnvoll sein, bis der Hund die Leinenführigkeit gelernt hat, oder bei Glatteis und glitschigen Untergrund. Oder eben auch, wenn man mal in sehr dichtes Gedränge hinein muss und nicht weiß, wie der Hund reagiert und zu kontrollieren ist. Man kann den Hund einfach viel leichter halten.
Die zweite Funktion des Kopfhalfters ist die Blickunterbrechung. Ihr Hund sieht etwas, dass ihn aufregt, zum Beispiel einen anderen Hund. Nun können Sie am Kopfhalfter den Kopf des Hundes zu sich ziehen, der Blick ist unterbrochen. Der Hund regt sich nicht weiter auf. Das ist die Theorie in kurzer Form. Die Anwendung ist natürlich manchmal nicht so einfach, wie es sich hier anhört. Daher ist es sinnvoll, ein Kopfhalfter-Training unter Anweisung eines Hundetrainers zu absolvieren.
Niemals ein Kopfhalfter an der langen Schleppleine oder Rollleine verwenden. Dabei kann der Hund im ungünstigstem Fall, sich das Genick brechen, wenn er plötzlich los rennt.
Der Kopfhalfter ist kein Maulkorb!
Tarak und Ayla demonstrieren das Eintragen des Halti's
Wie gewöhne ich den Hund an den Kopfhalfter?
Als erstes schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre und besorgen etwas Leckeres zu Fressen. Nun halten sie den Kopfhalfter so, dass der Hund die Schnauze hinein stecken muss, um das Futter zu bekommen. Das machen Sie so oft, bis der Hund keine Hemmungen mehr hat, die Schnauze in die Öffnung zu stecken. Erst jetzt können Sie den Kopfhalfter ganz aufziehen und schließen. Geben Sie Ihrem Hund gleich weiter zu Fressen. Streicheln Sie ihn, solange er das Kopfhalfter ruhig trägt. Nach kurzer Zeit nehmen Sie es wieder ab. Sehr wichtig ist, nicht nach dem abnehmen den Hund streicheln oder loben! Nun können Sie beginnen, den Kopfhalfter immer mal wieder auf und abzuziehen. Immer weiter mit Lob oder Futter das Tragen des Kopfhalfters angenehm gestalten.
Überprüfen Sie, ob der Kopfhalfter richtig angepasst ist. Versuchen Sie den Gurt auf der Hundeschnauze über die Nase zu ziehen, geht das, ist der Kopfhalfter zu locker eingestellt. Sitzt der Kopfhalfter richtig, lassen sie es den Hund eine Weile tragen, spielen sie mit ihm. Er kann es auch während des normalen Fütterns tragen. Hat er sich ganz gut daran gewöhnt, gehen Sie mit ihm spazieren aber ohne, dass die Leine im Kopfhalfter eingehakt ist. Versucht der Hund den Kopfhalfter von der Nase zu kratzen oder zu Schubbern, sollten Sie ihm das mit „NEIN“ verbieten und noch mehr und länger angenehme Dinge mit ihm unternehmen, während er es trägt.
Wenn Sie den Kopfhalfter richtig eingetragen haben, bewegt sich Ihr Hund völlig locker und entspannt, wenn er den Kopfhalfter trägt. Nun können Sie anfangen, es zu benutzen. Sie brauchen eine Leine mit zwei Karabinern. Der eine wird im Halsband oder Brustgeschirr eingehakt, der andere möglichst leichtere am Kopfhalfter.
Der Hund wird wie bisher über die Leine am Halsband geführt und nur bei nötigen Korrekturen wird die sonst immer lockere Leine am Kopfhalfter verkürzt. Bitte lassen Sie sich das von einem Hundetrainer zeigen. Sie können das Eintragen jetzt schon alleine mit dem Hund üben, aber die richtige Benutzung sollte ihnen praktisch gezeigt werden.
Für mich ist das Kopfhalfter keine Dauerlösung bei Problemen mit der Hundeerziehung. Es kann aber wunderbar übergangsweise verwendet werden, bis die eigentlichen Schwierigkeiten bearbeitet wurden.