Nützliche Kommandos für den urban lebenden Kangal
Kommandos die sich für Sie und Ihren Hund im Laufe seines Lebens als nützlich erweisen können, und wie Sie diese sinnvoll einsetzen.
Reden Sie nie in ganzen Sätzen mit dem Hund wenn Sie Anweisungen erteilen. Sprechen Sie ein, maximal zwei Worte deutlich aus. Der Tonfall ist dabei ruhig, in normaler Lautstärke, aber bestimmt. Hilfreich ist es vor dem Kommando den Namen des Hundes zu sagen, er wird dadurch aufmerksam und weiß, gleich kommt was Wichtiges für ihn. Seien Sie konsequent! D.h. ein einmal gegebenes Kommando muss auch ausgeführt werden und wird danach von Ihnen durch ein Auflösungswort wieder aufgehoben. Dies gilt auch, wenn die ausschlaggebende Situation für das Kommando schon vorüber ist, bevor Sie Ihren Hund dazu gebracht haben, es auszuführen. Z.B. es naht ein Jogger und Ihr Hund soll Platz machen, er legt sich aber nicht gleich und der Jogger ist in der Zwischenzeit schon vorüber gelaufen. Dann muss er sich trotzdem noch hinlegen und liegen bleiben, bis Sie ihm erlauben, wieder los zu laufen. Also disziplinieren Sie erst einmal sich selbst, nicht dauernd unnötige oder verschiedene für den Hund unverständliche Kommandos gleichzeitig zu geben. Überlegen Sie sich genau, wann Sie was vom Hund möchten und geben Sie das Kommando dann, wenn Sie entweder in seinem Einwirkungsbereich sind, eine Bestechung parat haben oder sicher sind, dass er jetzt gehorcht. Geben Sie keinen Befehl, wenn Sie schon vorher vermuten, dass der Hund nicht gehorchen wird und Sie auch nicht auf ihn einwirken können. Damit untergraben Sie nur ihre Ausbildung. Dann ist es besser ihn wieder eine Weile mit einer Schleppleine laufen zu lassen, so haben Sie die Möglichkeit auch durchgreifen zu können.
Mehr zu Thema Schleppleine finden sie im Kapitel: Ausbildung: Schleppleine
Verlangen Sie nicht zu viel auf einmal von Ihrem Hund. Es dauert enorm lange, bis er „verlässlich“ gehorcht. Sie haben einen auf Eigenständigkeit gezüchteten Kangal und nicht einen auf Zusammenarbeit und Unterordnung gezüchteten Deutschen Schäferhund. Viel Zeit, positive Motivation und sehr konsequentes Verhalten Ihrerseits sind dazu erforderlich, und es hat keinen Sinn einen Hund zu bestrafen, wenn er die einzelnen Kommandos noch nicht einmal zuverlässig mit der von Ihnen gewünschten Handlung verknüpft hat. Herdenschutzhunde sind für selbstständiges Arbeiten gezüchtet. Von diesem Hund können Sie weder die Präzision, Schnelligkeit noch Zuverlässigkeit eines Hütehundes erwarten. Aber der Herdenschutzhund liebt seine Routine, also nutzen Sie das zu Ihren Gunsten aus. Bringen Sie ihm zum Beispiel bei, immer erst zu Ihnen zu kommen, bevor er zu einem anderen Hund laufen darf. Dann kann es Ihnen passieren, dass Sie mit zwei Jahren einen Hund haben der automatisch zu Ihnen kommt, wenn er einen anderen Hund sieht und sie fragend ansieht „darf ich da jetzt hinlaufen und hallo sagen“. HSH lieben schließlich routinierte Abläufe.
Überlegen Sie zusammen mit der Familie, welche Kommandos Ihr Hund lernen soll, was Sie für Ihre Lebensumstände brauchen. Dazu denken Sie sich dann Wörter aus, die der Hund im Zusammenhang mit der erwünschten Handlung lernen soll. Die Wörter sollten sich im Klang deutlich voneinander Unterscheiden! Für den Hund ist es hilfreich, diese Wörter am Anfang mit Handzeichen zu kombinieren. Der Hund lernt als erstes unsere Körpersprache, dann erst achtet er auf die Töne, die wir von uns geben.
Aufmerksamkeitswort
Auflösungskommando
Hier
zu weit / warte
Platz
Tarak und Ayla, 2009
Steh
Nein
Aus
Fuß
Komm
Rum Rum
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Tarak und Ariane, 2009
Nimm`s
Allez Hop
Der Mensch kommuniziert hauptsächlich über akustische Signale - unsere Sprache - der Hund hauptsächlich über Körpersignale, also haben Sie bitte Geduld. Mit unserer Sprache transportieren wir sachliche Informationen an unsere Mitmenschen, bei unseren Hunden kommt aber nur ein Gefühl für unsere Stimmungslage an!