Erziehung Welpen & Junghunde Allein sein Stubenreinheit Unterwegs mit Welpen
Futteraggression Ressourcen Dominanzprobleme Persönlichkeit Fördern & verleiden Kommandos Aufmerksamkeits-Signal Leinenführigkeit Leinenaggression
Schleppleine & Rückrufbefehl Platztraining Jagdverhalten Kastration
Kopfhalfter Maulkorb Zähne Im Auto Transportbox Silvester Literatur DVD's Trainer
Ausbildung | Kommandos

Nützliche Kommandos für den urban lebenden Kangal


Kommandos die sich für Sie und Ihren Hund im Laufe seines Lebens als nützlich erweisen können, und wie Sie diese sinnvoll einsetzen.

Reden Sie nie in ganzen Sätzen mit dem Hund wenn Sie Anweisungen erteilen. Sprechen Sie ein, maximal zwei Worte deutlich aus. Der Tonfall ist dabei ruhig, in normaler Lautstärke, aber bestimmt. Hilfreich ist es vor dem Kommando den Namen des Hundes zu sagen, er wird dadurch aufmerksam und weiß, gleich kommt was Wichtiges für ihn. Seien Sie konsequent! D.h. ein einmal gegebenes Kommando muss auch ausgeführt werden und wird danach von Ihnen durch ein Auflösungswort wieder aufgehoben. Dies gilt auch, wenn die ausschlaggebende Situation für das Kommando schon vorüber ist, bevor Sie Ihren Hund dazu gebracht haben, es auszuführen. Z.B. es naht ein Jogger und Ihr Hund soll Platz machen, er legt sich aber nicht gleich und der Jogger ist in der Zwischenzeit schon vorüber gelaufen. Dann muss er sich trotzdem noch hinlegen und liegen bleiben, bis Sie ihm erlauben, wieder los zu laufen. Also disziplinieren Sie erst einmal sich selbst, nicht dauernd unnötige oder verschiedene für den Hund unverständliche Kommandos gleichzeitig zu geben. Überlegen Sie sich genau, wann Sie was vom Hund möchten und geben Sie das Kommando dann, wenn Sie entweder in seinem Einwirkungsbereich sind, eine Bestechung parat haben oder sicher sind, dass er jetzt gehorcht. Geben Sie keinen Befehl, wenn Sie schon vorher vermuten, dass der Hund nicht gehorchen wird und Sie auch nicht auf ihn einwirken können. Damit untergraben Sie nur ihre Ausbildung. Dann ist es besser ihn wieder eine Weile mit einer Schleppleine laufen zu lassen, so haben Sie die Möglichkeit auch durchgreifen zu können.

 

Mehr zu Thema Schleppleine finden sie im Kapitel: Ausbildung: Schleppleine

 

Verlangen Sie nicht zu viel auf einmal von Ihrem Hund. Es dauert enorm lange, bis er „verlässlich“ gehorcht. Sie haben einen auf Eigenständigkeit gezüchteten Kangal und nicht einen auf Zusammenarbeit und Unterordnung gezüchteten Deutschen Schäferhund. Viel Zeit, positive Motivation und sehr konsequentes Verhalten Ihrerseits sind dazu erforderlich, und es hat keinen Sinn einen Hund zu bestrafen, wenn er die einzelnen Kommandos noch nicht einmal zuverlässig mit der von Ihnen gewünschten Handlung verknüpft hat. Herdenschutzhunde sind für selbstständiges Arbeiten gezüchtet. Von diesem Hund können Sie weder die Präzision, Schnelligkeit noch Zuverlässigkeit eines Hütehundes erwarten. Aber der Herdenschutzhund liebt seine Routine, also nutzen Sie das zu Ihren Gunsten aus. Bringen Sie ihm zum Beispiel bei, immer erst zu Ihnen zu kommen, bevor er zu einem anderen Hund laufen darf. Dann kann es Ihnen passieren, dass Sie mit zwei Jahren einen Hund haben der automatisch zu Ihnen kommt, wenn er einen anderen Hund sieht und sie fragend ansieht „darf ich da jetzt hinlaufen und hallo sagen“. HSH lieben schließlich routinierte Abläufe.


Überlegen Sie zusammen mit der Familie, welche Kommandos Ihr Hund lernen soll, was Sie für Ihre Lebensumstände brauchen. Dazu denken Sie sich dann Wörter aus, die der Hund im Zusammenhang mit der erwünschten Handlung lernen soll. Die Wörter sollten sich im Klang deutlich voneinander Unterscheiden! Für den Hund ist es hilfreich, diese Wörter am Anfang mit Handzeichen zu kombinieren. Der Hund lernt als erstes unsere Körpersprache, dann erst achtet er auf die Töne, die wir von uns geben.

 

Aufmerksamkeitswort

 

  • Das kann der Name des Hundes sein oder ein Kommando "Schau". Der Hund soll lernen beim Hören dieses Wortes Aufmerksam zu sein und seinen Menschen anzusehen. Dann ist er Empfangs bereiter für die nächsten Anweisungen.

 

Auflösungskommando

 

  • Aufhebung eines Befehles, Aufforderung los zu laufen. Keiner der genannten Befehle darf vom Hund selbst aufgehoben werden. Sie geben entweder einen neuen Befehl oder ein Aufhebungswort. Sie können sich dafür irgendein Wort ausdenken. z.B. „OK“, „Frei“, „Hop Hop“ oder „Nun lauf“. Es muss sich vom Klang her aber deutlich von anderen Kommandos unterscheiden.


Hier

 

  • Der Hund soll sofort zu Ihnen kommen. Bei Welpen ist es sinnvoll sich zusätzlich in die Hocke zu begeben, dabei sich aber nicht nach vorne beugen. Dieses Kommando ist überlebenswichtig für einen freilaufenden Hund in Deutschland. Man kann das „Hier“ auch zusätzlich noch mit einer Pfeife konditionieren.

 

zu weit / warte

 

  • Der Hund soll nicht weiter vorraus laufen. Er kann da warten wo er ist, dort herumschnüffeln oder langsamer weiter gehen. Er soll in einem bestimmten Radius um einem herum bleiben.


Platz

 

Tarak und Ayla, 2009

 

  • Der Hund soll sich sofort hinlegen. Auch dieses Kommando kann sein Leben retten, wenn zum Beispiel ein Auto kommt und der Hund zu weit weg ist um noch rechtzeitig zu Ihnen zurück zu laufen. Das ist auch ganz Hilfreich im Gelände, sie sehen Wildtiere, der Hund geht ins „Platz“ und Sie können in Ruhe hingehen und ihn anleinen. Für jagdlich interessierte Hunde ist es leichter „Platz“ zu machen als „Hier“ zu kommen!


Steh

 

  • Der Hund soll auf der Stelle stehen bleiben - Ich finde es sehr praktisch, da es ja nicht immer nötig ist gleich abzuliegen, er aber an dem Ort wo er sich gerade befindet, bleiben soll.


Nein

 

  • Kommando für alles was verboten ist, oder der Hund jetzt lassen soll.


Aus

 

  • Der Hund soll etwas hergeben, was er gefunden hat, z.B.: von Autos überfahrene Kaninchen!


Fuß

 

  • Der Hund geht an Ihrer Seite. Man kann z.B. durch klopfen auf den jeweiligen Oberschenkel dem Hund vermitteln, ob er nun rechts oder links bei Fuß gehen soll.


Komm

 

  • Aufforderung sich zu nähern, in Ihre Richtung mit zu laufen. Dieses Wort ist ganz praktisch, da es ja auf dem Spaziergang nicht immer unbedingt nötig ist, dass der Hund direkt oder ganz zu Ihnen kommt.


Rum Rum

 

   

Tarak und Ariane, 2009

 

  • Es kann ganz hilfreich sein, wenn der Hund gelernt hat, sich nicht nur auf den Rücken drehen zu lassen, sondern es auch auf Aufforderung tut. Der Tierarzt freut sich auf jeden Fall.


Nimm`s

 

  • Für Hunde, die nichts ohne vorherige Aufforderung fressen sollen.



Allez Hop


  • Aufforderung aus dem Auto zu springen oder ins Auto hinein.


Der Mensch kommuniziert hauptsächlich über akustische Signale - unsere Sprache - der Hund hauptsächlich über Körpersignale, also haben Sie bitte Geduld. Mit unserer Sprache transportieren wir sachliche Informationen an unsere Mitmenschen, bei unseren Hunden kommt aber nur ein Gefühl für unsere Stimmungslage an!