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Ausbildung | Aufmerksamkeits-Signal

Wie übe ich das Aufmerksamkeits-Signal?


Ein Arbeitshund, der dafür gezüchtet wurde selbständig seinen Job zu machen, kann man nur sehr schwer vermitteln mit uns kooperativ zusammen zu arbeiten. Keine eigenen Entscheidungen zu treffen und seinen Menschen anzusehen und "nach zu fragen" ob er selbst entscheiden darf, ist und bleibt schwierig. Durch frühes Training kann man aber die Bereitschaft zur Zusammenarbeit erhöhen und mit der Zeit auch eine gewisse Gewöhnung daran erreichen. Da nun aber HSH gewohnheits-Tiere sind können wir das zu unserem Vorteil nutzen.

 

Nun warum möchte ich einen Hund der mich beachtet?
Damit er auch in schwierigen Situationen ansprechbar bleibt!
Und aufmerksam genug ist um meine weiteren Anweisungen folge zu leisten.

 

Wie übe ich das:
Als erstes muss Ich mir ein Aufmerksamkeits-Signal ausdenken. Das kann "schau" sein, oder "Kuck mal". Ich persönlich benutze den Hundenamen als Signal. Das bietet sich gerade bei Mehr-Hunde-Haltung an.

Dann immer wenn der Hund mich selbständig anschaut, sage ich im gleichem Moment das Signal und mache sofort etwas für den Hund spannendes (Spiel/Futter) oder schönes (Streicheln), so das er lernt es lohnt sich kontakt zu mir auf zu nehmen. Wenn ich nach einigen Übungs-Tagen das Gefühl habe der Hund hat die Handlung anschauen schon mit dem Signal verknüpft., kann ich zum nächsten Schritt über gehen.

 

Nun bin ich diejenige, die den Hund anspricht, mit dem Signal. Natürlich noch nicht in Situationen in denen der Hund abgelenkt ist, wie beim üben des "Hier" auch nicht! Schaut mein Hund zu mir passiert wieder was tolles. In dieser Übungs-Phase übe ich nur über Motivation. Wenn der Hund in Ablenkungs freien Situationen immer zu mir schaut, wenn ich ihn anspreche, kann ich die Ablenkung langsam steigern. Ist der Hund in einer Situation leicht abgelenkt und reagiert nicht auf mich und mein Signal kann ich ihn mit dem Finger leicht anstupsen und so auf mich aufmerksam machen. Oder ich Leine den Hund vor der ablenkenden Situation an und wenn er nicht auf mein Signal reagiert, leicht nervig mit der Leine vibrieren (wie ein Kind das am Ärmel seiner Mutter zupft und nervt bis diese sich ihm zuwendet) So lernt der Hund nun über Versuch und Irrtum, das es sich lohnt (zB. Futter), das Signal nicht zu ignorieren und es ungünstig ist es zu tun. Langsam kann man nun die Reizintensität steigern und die Distanz zur Ablenkung verringern.

 

Dabei sollte der Hund zu etwa 60 % Erfolgserlebnisse haben und nur zu 40 % die Ablenkung so stark sein, das dass Einfordern der Aufmerksamkeit nötig ist.

 

Auf dem täglichen Spaziergang übe ich zusätzlich, das "Hund" erst abgeleint wird, wenn er mich anschaut.

 

Wenn ich die Hunde zu mir rufe, gebe ich das "Auflösungswort" als Kommando das sie wieder loß laufen dürfen, erst wenn sie mich ansehen. Solange müssen sie bei mir warten.

 

Eine schöne Übung, die man schon mit dem angeleinten Welpen beginnen kann ist, den Welpen mit der Leine neben sich zu halten, ihm ein Futterstück zu zeigen und dieses dann etwa einen Meter vor sich zu werfen. Natürlich versucht der Welpe zuerst hinterher zu springen. Halten sie einfach die Leine fest und warten Sie ab. Der Welpe merkt nun, dass er alleine nicht zur Wurst kommt. Irgendwann schaut er Sie an. Genau in diesem Moment sagen und zeigen Sie ihm, dass er es nun nehmen darf und lockern die Leine. Nach drei Wiederholungen lernt der Welpe schnell Sie an zu sehen.

 

Mit dem Junghund können Sie die Übung schwieriger machen. Nun soll der Hund neben Ihnen Sitzen oder Platz machen, die Leine ist Locker. Schaut der Hund Sie an, können Sie ihn mit Nimm's oder anderen Signale Wörtern/Auflösungs-Wort, erlauben auf zu stehen und die Wurst zu suchen.

 

Wenn einer meiner Hunde etwas interessantes sieht, oder eine Duftspur nachgeht und ich möchte das jetzt gerade nicht, gebe ich das Signal und manchmal werfe ich ein Wurststückchen in meiner Umgebung. Der Aufmerksame Hund sieht wohin es fällt und ist zusätzlich beschäftigt, wenn er meine Umgebung absucht. Das ist nur ein Vorschlag für phlegmatische Hunderassen, bitte nicht bei sehr lebhaften, erregbaren Rassen mit starkem Bewegungsreiz Thema anwenden!

 

Die Mischung zwischen Motivation und konsequentem Handeln, also einfordern können, macht das optimale Training aus.

 

Ein Aufmerksamer Hund ist empfangsbereit für ihre Wünsche.