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Ausbildung | Der Hund & Silvester

Sylvester und andere Situationen, die den Hund stressen oder ängstigen können.

 

Von Geräuschempfindlichkeit bis zur panischen Angst, jede kleine Ursache kann große Auswirkungen nach sich ziehen. Oft verschlimmern sich die Symptome im laufe der Jahre und die Angst wird ausgeweitet auf andere Auslöser. Die ersten zwei Lebensjahre des Hundes sind dabei besonders entscheidend. Auftretende Unsicherheiten sollten nicht untherapiert bleiben! Bei Hundesenioren kann es ebenfals zu Persönlichkeitsveränderungen aufgrund sich ändernder Hormonspiegel kommen.

 

Nicht nur Sylvester, sondern auch Sturm oder Gewitter, Schüsse in der Jagdzeit auf dem Lande, ein knallender Auspuff, herunter fallende klappernde Teile usw. können solche Angst auslösenden Situationen sein. Zeigt Ihr Hund Unsicherheit in Situationen die vorhersehbar, also Planbar sind, können Sie auch beim Tierarzt leichte bis starke Präparate mit angstlösender Wirkung, Nahrungsergänzungsmittel, Homöopathische Tropfen oder Bachblüten Mischungen bekommen. Ist er etwas ruhiggestellt und nicht so in seiner Angst gefangen, kann er so besser lernen, dass ihm in diesen Situationen nichts passiert.


Erkundigen Sie sich im Bekanntenkreis möglichst vorher, wie deren Hunde auf die Sylvesterzeit und andere Angstauslösende Situationen reagieren. Ist ein Hund dabei, der jeden Knaller und Rakete in stoischer Ruhe über sich ergehen lässt, dann gehen Sie ab der Zeit in der schon geböllert wird, zusammen spazieren. Oder sie bleiben zu Hause. Ein Welpe orientiert sich am erfahrenen Althund und an Ihnen. Bleiben Sie also immer ruhig und souverän, auch wenn Ihr Welpe sich erschreckt, sollten Sie so tun, als ob Sie nichts ungewöhnliches bemerkt hätten. Dadurch signalisieren Sie ihm, dass alles ganz normal ist. Fangen Sie nicht an Ihren Hund zu trösten oder hochzuheben. Das signalisiert dem Hund nur, dass die Knallerei gefährlich sein könnte, da Sie sich anders als sonst Verhalten. Sie intensivieren unter umständen dadurch seine Angst. Lassen Sie ihn an Ihren Beinen Schutz suchen, legen Sie ihm Ihre Hand auf, das sagt ihm, dass Sie als Sozialpartner da sind, sprechen Sie in normaler Stimmlage mit ihm. Mann kann eine Entspannungsmassage mit dem Hund in der Vor-Sylvester-Zeit einführen und dabei gleichzeitig ein konditioniertes Entspannungs-Signal eintrainieren. Das Massieren/Streicheln führt beim Hund und Menschen dazu, das das Hormon Oxytocin produzieren wird, welches wiederum die Stresshormone hemmt!

Auf jeden Fall muss der Hund in der ersten Sylvesterzeit seines Lebens außerhalb des Hauses angeleint bleiben. Er könnte durch einen Knaller in Panik geraten und weglaufen. Das Halsband muss eng genug sein, dass er sich nicht herauswinden kann (ca. zwei Finger sollten noch zwischen Hals und Halsband passen). Stellen Sie sicher, dass Sie in dieser Zeit mit keinem Hund (oder Menschen) zusammen spazieren gehen, der auch Angst hat, oder bei dem die Reaktion darauf nicht bekannt sind. Denn auch ein unerschrockener Welpe kann sich Ängstlichkeit abgucken. Halten Sie mehrere Hunde zu Hause gilt das gleiche!

 

Wohnen Sie auf dem Land, können Sie natürlich Gegenden meiden, in denen Kinder und Jugendliche unerlaubt mit Knallkörpern die Umgebung Tyrannisieren. Wohnen Sie eher am Stadtrand ist es durchaus sinnvoll, in der Vor- und Nachsylvesterzeit auf dem Lande spazieren zu gehen. Gerade junge Menschen sind oft sehr unbedacht, werfen Knallkörper in Richtung des Welpen oder auch erwachsenen Hundes. Im schlimmsten Fall verbindet der Hund die unangenehme Erfahrung mit den Kindern und wird dann keine mehr mögen.


Das erste Sylvester seines Lebens verbringt der Hund natürlich am besten in seinem eigenen Wohnhaus zusammen mit Ihnen, das gibt ihm Sicherheit. Um Mitternacht sollten Sie ihn auch nicht mit nach draußen nehmen, wenn er unerschrocken ist, kann er ja in den kommenden Jahren noch mit kommen. Ist er beunruhigt, lassen Sie die Jalousie herunter und machen Musik an, oder andere beruhigende Klänge. Möchte er sich irgendwo verkriechen, lassen Sie ihn ruhig da, wo er sich sicherer fühlt. Locken Sie ihn nicht hervor. Bei solchen Aktionen benehmen Sie sich anders als normal, warten Sie ab, bis er von alleine wieder heraus kommt. Schimpfen Sie nicht mit ihm, wenn er einen kleinen „See“ macht, er ist verängstigt und weiß sich nicht zu helfen. Es kann helfen, den Hund rechtzeitig an eine Transportbox zu gewöhnen. Hat er diese als netten Ruhe und Schlafplatz kennen gelernt, fühlt er sich in dieser dunklen "Höhle" unter umständen am sichersten und kommt schneller zur Ruhe, wenn er sich dorthin zurückziehen kann.

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel: Ausbildung: Transportbox


Im Fachhandel erhältlich sind auch CD mit unterschiedlichen Geräuschen zu bekommen, so dass man den Hund erst in geringer Lautstärke und über Tage verteilt immer Lauter an beunruhigende Geräusche gewöhnen kann. Dabei geht man dann selber der normalen Tagesroutine nach. Die Zeit nach Sylvester kann man wunderbar nutzen um eine Desensibilisierungs-Therapie durch zu führen!

 

Da es durchaus vorkommt, das Hunde die erst nur vor einer Sache Angst hatten, im laufe der Zeit auf immer mehr auslöser schreckhaft reagieren, also Angstzustände zu generalisieren, ist es absolut anzuraten schon sehr frühzeitig Professionelle Hilfe zu suchen. Behilflich sind dabei Hundetrainer, Tierärzte mit zusatzqualifikation Verhaltenskunde und Verhaltenstherapeuten, die auf Hunde mit Unsicherheit oder Angstzuständen spezialisiert sind.